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  • Klaus Meitinger

Konjunkturerholung „on track“.

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten)

Der konjunkturelle Tiefpunkt in der deutschen Wirtschaft sollte im Februar erreicht worden sein, schrieben wir vor einem Monat an dieser Stelle. Die Daten des ifo Geschäftsklimaindex für den Monat April stützen diese Einschätzung. Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich im letzten Monat weiter verbessert, der Stabilisierungsprozess der Konjunktur verläuft immer noch wie im Lehrbuch.

Am deutlichsten ist das an der ifo-Konjunkturuhr ablesbar. Die deutsche Wirtschaft befindet sich zwar immer noch im Krisenquadranten. Doch im April machte der Indikator einen großen Sprung in Richtung des Erholungs-Quadranten (Grafik 1).

2404 Chart1 Konjukturuhr

Besonders eindrucksvoll ist die Verbesserung in der für den private-wealth-Börsenindikator so wichtigen Industrie. Der Index für die Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe machte einen großen Satz nach oben (Grafik 2). Er sprang in den letzten beiden Monaten von Minus 25,7 über Minus 15,7 auf nun nur noch Minus 8,3 Punkte. Per Saldo hält sich mittlerweile die Anzahl der Unternehmenschefs, die eine günstigere Geschäftsentwicklung erwarten in etwa die Waage mit denjenigen, die von einer ungünstigeren Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten ausgehen. Das macht Mut.2404 Chart2 VerarbGewerbe

Wir hatten Ihnen diese Verbesserung schon vor zwei Monaten avisiert und Ihnen auch die Gründe dafür genannt (lesen Sie bitte nach unter „Neues aus der Redaktion: Industriekonjunktur könnte den Tiefpunkt erreicht haben - weiter in Aktien investieren“)

Die aktuelle Entwicklung untermauert die seit Oktober gültige, positive Einschätzung des private-wealth-Börsenindikators für den deutschen Aktienmarkt. Zur Erinnerung: Im Oktober 2023 hatte der Börsenindikator bei Kursen unter 15000 Punkten im DAX ein Kaufsignal geliefert. Die Aktienquote wurde damals aufgrund der Stabilisierung bei den Geschäftserwartungen zunächst auf 100 Prozent angehoben. Seit November ist der Börsenindikator mit 110 Prozent sogar in Aktien übergewichtet.

Diese Konstellation legt es nahe, weiter hoch in Aktien investiert zu bleiben. Der Weg auf der ifo-Konjunkturuhr von links unten nach rechts oben war in der Vergangenheit fast immer sehr lukrativ für Anleger. Wir haben einmal nachgerechnet. Seit dem Jahr 1991 gab es zehn solche Bewegungen. Sie dauerten zwischen neun und 24 Monate, im Schnitt waren es 17 Monate. In dieser Zeit stieg der DAX um durchschnittlich 35 Prozent. Nur einmal – von Dezember 2001 bis August 2002 – verbuchten Anleger auf diesem Weg einen Verlust. In neun von zehn Fällen war es sehr profitabel, in einer derartigen Gemengelage einfach investiert zu bleiben.

Das Fazit für Aktienanleger:

Alle drei Bestandteile des private-wealth-Börsenindikators sehen weiter vielversprechend aus. Der Konjunkturindikator steht seit November 2023 auf „Grün“. Die aktuelle Marktbewertung des DAX relativ zu seinem langfristigen, rechnerischen Wert liegt nach dem Kursanstieg der letzten Wochen zwar etwas oberhalb seines fairen Wertes. Der Abstand ist aber noch nicht so groß, dass eine Reduktion der Aktienquote nötig würde.

Der strategische Korridor für den Aktienanteil im private-wealth-Börsenindikator bleibt darum bei 70 bis 110 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils.

Innerhalb dieser Bandbreite bestimmen die Ergebnisse des Kapitalmarktseismografen über die genaue Positionierung des Börsenindikators. Wie Sie wissen, kombiniert der Seismograf verschiedene Variablen – Konjunkturfrühindikatoren, Zinsentwicklungen oder auch die Kursschwankungen an den Aktienmärkten. Daraus werden die Wahrscheinlichkeiten für drei Marktzuständen im nächsten Monat destilliert. Grün steht für die Erwartung eines ruhigen, positiven Marktes. Dominiert Grün, sollten Anleger in Aktien investieren. Gelb bezeichnet die Wahrscheinlichkeit für einen turbulent-positiven Markt – Investieren, aber mit Augenmaß. Und Rot zeigt die Wahrscheinlichkeit für einen turbulent-negativen Markt. Dann ist Abstinenz bei Aktienanlagen angesagt.

Seit längerer Zeit ist die Wahrscheinlichkeitslandschaft des Seismografen stabil positiv. „Dies hatte sich auch während der Korrektur aufgrund der Eskalation des Nah-Ost-Konfliktes nicht geändert,“ informiert Oliver Schlick, Secaro: „Die Wahrscheinlichkeiten für einen positiven, ruhigen Markt dominiert, die Wahrscheinlichkeit für negative Turbulenzen ist vernachlässigbar gering. Deshalb hält der Seismograf weiterhin eine offensive Aktienpositionierung für angezeigt.“

In der Gesamtbetrachtung liegt die Aktienquote des private-wealth-Börsenindikators darum weiter am oberen Rand des strategischen Korridors bei 110 Prozent des individuell vorgesehenen Aktienanteils. Das bedeutet: Wer zum Beispiel aufgrund seiner individuellen Präferenzen in der Strategischen Aufteilung der Vermögenswerte eine Aktienquote von 50 Prozent als optimal erachtet, sollte aktuell zu 55 Prozent in Aktien investiert sein (110 Prozent von 50 Prozent ergibt eine Aktienquote von 55 Prozent).

Herzlichst,

Ihr

Klaus Meitinger

Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. Die auf der Homepage von private wealth gemachten Angaben dienen der Unterrichtung und sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

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